Bahnverbindung in Richtung Münster rückt näher

Die Stadt Bocholt und die Stadt Rhede hatten beim Eisenbahnbundesamt beantragt, die Bahntrasse zwischen Bocholt und Rhede zu entwidmen. Das heißt: Die Bahntrasse für den Bau und die Nutzung des Radschnellweges RS2 freizustellen. Dagegen regte sich Widerstand.

Rund 2000 Unterschriften gegen Radschnellweg gesammelt

Die Soziale Liste Bocholt sammelte rund 2000 Unterschriften. Zuletzt im Mai in Rhede fast 200 Unterschriften. Als Ablehnungsgründe führte die Wählergemeinschaft an, dass für den Radschnellweg mehr als 42000 Quadratmeter an Fläche versiegelt werden müsste. Und: Mehrere hundert Bäume müssten zudem gefällt werden. Auch eine Bürgerinitiative „Stoppt den Radschnellweg RS2“ bildete sich (Initiatoren: Rainer Sauer, Christof Giesers, Andreas Klöcker). Deren geplantes Bürgerbegehren wurde jedoch vom Rat der Stadt Bocholt als nicht zulässig abgelehnt. Der Grund: Kurz vor der Entscheidung im Stadtrat auf Zulässigkeit des Bürgerbegehrens entschieden sich die Verantwortlichen ein Planfeststellungsverfahren durchzuführen. Somit wurde das Bürgerbegehren vom Tisch gefegt, da in diesem Fall ein Bürgerbegehren nach der Gemeindeordnung NRW unzulässig ist. Laut Bericht des Internetportals Made in Bocholt haben die Stadt Bocholt und die Stadt Rhede den Antrag auf Entwidmung der Bahntrasse nun jedoch wieder zurückgenommen.

Für mehr Tempo und Geld in vorhandene Radwege investieren

Rainer Sauer, der Vorsitzende der Sozialen Liste Bocholt, sieht hier eine sehr positive Weichenstellung und erklärt dazu: „Die Realisierung der geforderten Bahnverbindung nach Rhede und in Richtung Münster rückt damit näher. Auch das 9 Euro-Ticket zeigt, dass die Menschen die Bahn nutzen, aber der Altkreis Bocholt-Borken bahnmäßig bisher völlig vernachlässigt und so quasi von der Außenwelt abgehängt wurde. Wer Klima- und Umweltschutz ernst nimmt, muss den Menschen Alternativen bieten und ihnen das Umsteigen vom Privat-PKW auf öffentliche Verkehrsmittel ermöglichen. Überhaupt ist Bahnfahren allemal besser, als mit den Bus nach Münster zu fahren – und das für alle Altersgruppen. Ein Radschnellweg macht Sinn, etwa zwischen den Ruhrgebietsstädten, wo es ein hohes Verkehrsaufkommen und kaum Radwege gibt. In Bocholt hingegen wäre es wichtig, in die vorhandenen Fahrradwege zu investieren und diese zu sanieren – und das im gesamten Stadtgebiet. Die derzeitigen Sanierungsarbeiten sind völlig unzureichend. Hierfür bedarf es mehr Tempo und mehr Geld.“

Bürgerantrag an den Rat der Stadt Rhede eingereicht

Weiter heißt es in der Mitteilung: „Am Freitag reichen wir bei der Stadt Rhede einen Bürgerantrag gemäß Paragraf 24 der Gemeindeordnung NRW ein. Der Tenor des Bürgerantrages: Der Stadtrat soll sein Beschluss vom 1. September letzten Jahres für den Bau des Radschnellweges RS2 auf der ehemaligen Bahntrasse Bocholt-Rhede zurücknehmen. Hier wird sich zeigen, ob die Politik in Rhede an ihrer Entscheidung „Radschnellweg“ trotzdem festhält oder doch zur Einsicht kommt, dass die Bahntrasse für den Bahnverkehr freibleiben muss. Auch kämpfen wir dafür, dass der Beschluss im Bocholter Stadtrat zum Radschnellweg zurückgenommen wird. Der Antrag wird von Rheder und Bocholter Bürger:innen gleichermaßen unterstützt. Auch kann dieser Antrag jetzt noch unterstützt und unterschrieben werden, und zwar online im Internet unter www.soziale-liste-bocholt.de.“

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